Fassade Kernsaniert

PV auf Ost, Süd und West!

Bei einem Schwesternwohnheim in Bad Hersfeld, war die Aufgabe um einiges anspruchsvoller. Ein achtgeschossiges Gebäude sollte rundum, an allen Gebäudeseiten und auf dem Dach mit Photovoltaik ausgestattet werden. So wollte es der Bauherr.

Die Fassade war marode und eine Komplettsanierung war notwendig. Die Verschattung durch einen vorspringenden Gebäudeteil sollte in Kauf genommen werden. Eine neue Dämmung wurde auf die Fassade montiert und als Wasserschutz und optische Haut sollten Solarmodule dienen.

KUNDE

PRIVATPERSON

PROJEKTLEITER

MANFRED SCHÖLL

PRODUKT

BIPV-FASSADENSYSTEM

LEISTUNG

239,00 kWp

Projektbeschreibung

An die Fassade wurden die Indachmodule mit schwarzem Rahmen montiert. Diese Module haben eine transparente Rückseitenfolie. Die transparente Rückseite sorgt für einen besseren Wärmekoeffizient, dessen Vorteile in diesem Einsatzfall besonders zum Tragen kommen. Zwischen Dämmung und Modulen, ist ein Hinterlüftungsabstand von 10 Zentimetern.

Die Verschattung und die Ausrichtung der verschiedenen Gebäudeseiten, war in der Planung ein großes Thema. Das musste bei der Verschaltung berücksichtigt werden. Die Verstringung der Module verläuft jeweils auf Geschossebene, um den Brandschutzanforderungen zu genügen. Aufgrund des sich über den Tag ändernden Sonnenstandes, wurden Ost- und Westflächen auf jeweils denselben Wechselrichter geschaltet, da diese Flächen nie zeitgleich Energie liefern. Somit wurde eine effiziente Nutzung der Wechselrichter erreicht. Zusätzlich wurden Optimierer verwendet.

Zudem war die Befestigung eine Herausforderung. Die neu aufgebrachte Dämmung war relativ dick und die Befestigung der Solarmodule sollte auch noch die Dämmung zusätzlich mit befestigen. Starke Dübel waren gefragt – und natürlich eine entsprechende Statik.

Das Bauamt war im Genehmigungsprozess keine Bremse. Die Brandsicherheitsnachweise für die Module mussten erbracht werden, ansonsten hatten die Beamten nur Vorgaben zur Optik. Ursprünglich waren schwarze Schienen geplant, um eine vollschwarze Fläche zu erhalten. Doch diese komplett schwarze Optik war unerwünscht. Deshalb wurden silberne Schienen verwendet, die dem Gebäude nun eine Nadelstreifenoptik verleihen. Auf dem Dach wurde eine Indachanlage in komplett schwarz montiert.

Seit Sommer 2018 ist die Anlage in Betrieb. Alle Fassadenflächen ergeben mit 1.016 Modulen, in fünf verschiedenen Größen eine Gesamtleistung von 205 Kilowatt. Zusammen mit den knapp 34 Kilowatt auf dem Dach, kann sich das Gebäude mit einer stolzen Leistung von 239 Kilowatt zeigen.

Außerdem wird die entstehende Abwärme, mit dem Galaxy Energy Konzept, die hinter den Modulen aufsteigt an der Fassadenoberkante abgeschöpft und zur Heizung des Gebäudes genutzt werden. So liefert das Gebäude nicht nur beachtliche Strommengen, sondern auch einen Großteil der erforderlichen Heizlast in Form von kostenloser Abwärme.

FAQs

In Zusammenarbeit zwischen dem Planungsbüro, dem Statiker und dem Bauherr wurde die PV-Anlage geplant und umgesetzt.

Alle Fassadenflächen zusammen ergeben 1.016 Module.

Am Gebäude wurde zuerst eine neue Dämmung angebracht. Anschließend wurde mit starken Dübeln die Unterkonstruktion befestigt.  Zwischen der Dämmung und den Modulen entstand somit ein Hinterlüftungsabstand von 10 Zentimetern.

Ein Team aus 5 geschulten Installateuren bauten die 550m² Dachfläche innerhalb eines Monats auf.

Gebäudemaße

Das 8-Stöckige Hochhaus hat Grundmaße von 50 x 25 Meter.

Montagedauer

5 Personen á 10 Wochen

Standort

Bad Hersfeld

Fertigstellung

Juni 2018