Totale Sonnenfinsternis – totales Stromchaos?
In den letzten Tagen erreichten uns die verschiedensten Mailings in denen die Sonnenfinsternis als akutes Problem für die Netzstromversorger darstellt. Die Befürchtung, das Stromnetz könnte schwere Ausfälle bekommen. Die Schuld läge dabei am hohen Photovoltaikanteil.
Was genau ist eine Sonnenfinsternis?
Bei einer Sonnenfinsternis verschwindet die Sonne von der Erde aus gesehen hinter den Mond. Bei einer solchen totalen Sonnenfinsternis fällt ein paar hundert Kilometer großer Kernschattens des Mondes auf die Erde. Der Halbschatten des Mondes misst mehrere tausend Kilometer, so mehr als ein Viertel der Erdoberfläche eine partielle Sonnenfinsternis zu sehen ist.
Das heißt auf der Erde wird es komplett Nacht?
Nein, nur im Kernschatten der sich durch den Nordatlantik zieht, wird es komplett dunkel. In Europa, im nordwestlichen Asien, in Nordafrika, in Grönland sowie im nordwestlichen Atlantik und Teilen des arktischen Ozeans ist der Halbschatten zu sehen. Dieser Halbschatten führt zu einer wahrnehmbaren Abschwächung des Tageslichtes.
Haben wir dann einen totalen Stromausfall?
Heute um 9.30 Uhr wird der Himmel trüb werden, ganz so, als würde eine Schlechtwetterfront aufziehen. Bei wolkenlosem Himmel liefert die Solarenergie in Deutschland teilweise so viel Strom wie 25 Atomkraftwerke. Das einzige Problem ist eine Schub Schwankung im Netz. Der Grund hierfür ist, dass hunderttausende Solaranlagen zu Beginn der Sonnenfinsternis ihre Stromproduktion wegen eines „bewölkten“ Himmels herunterfahren und gegen Ende des Naturschauspiels wieder hochfahren. Die Stromproduktion könnte dadurch in wenigen Stunden um bis zu 10.000 Megawatt fallen und später um bis zu 20.000 Megawatt wieder nach oben fahren. Diese Schwankung geschieht überall in Deutschland allerdings nicht auf einen Schlag, denn die Sonne wandert ja hinter dem Mond vorbei und legt nicht ausnahmsweise einen Super-Sprint hin. Somit wird uns der Halbschatten von 8:30 bis circa 11:00 Uhr in Deutschland wesentlich willkommener sein als eine Schlechtwetterfront.